Weinort Rechnitz

Rechnitz, ein bedeutender Weinort am Beginn der Weinidylle Südburgenland, ist Weinkennern längst ein Begriff. Wenn man sich vom Süden her der Gemeinde nähert, hat man einen großartigen Panoramablick auf eines der am schönsten gelegenen Weinbaugebiete des Burgenlandes am Südosthang des Geschriebensteins. Von der Mitte des 12. bis ins 19. Jhdt. betrug die Weingartenfläche rund 400 ha, womit Rechnitz der zweitgrößte Weinort ganz Westungarns war. Durch die Aufgabe der Weingärten der Grundherrschaft, anderer adeliger Grundbesitzer und auch der Pfarrweingärten, hauptsächlich aber durch die „Reblauskatastrophe“ schrumpfte die Weingartenfläche bis heute auf etwa 65 ha.

Typisch für das Rechnitzer Weingebirge sind die zahlreichen Keller und Kellerstöckel, in denen die verschiedenen Weinjahrgänge reifen. Im Laufe der drei letzten Jahrzehnte wurden manche Keller ausgebaut und zu Buschenschänken vergrößert, wo man neben hervorragenden Weinen eine deftige burgenländische Jause oder auch manche warmen Speisen serviert bekommt.

Die Weinsorten

Hauptsorte ist der Welschriesling, ein duftig-fruchtiger Spitzenwein, der hier besonders gut gedeiht. Daneben werden auch Weißburgunder, Grüner Veltliner und Chardonnay gekeltert.

Rechnitzer Weißweine landen bei Weinprämierungen stets im Spitzenfeld.

Von den Rotweinen wird vor allem der Blaufränkische, ein zartherber, samtiger Rotwein mit ausgeprägtem Sortenbukett angebaut. Es gibt aber auch den Blauen Burgunder und den Zweigelt.

Der Weinlehrpfad

Die Vinothek ist auch der Ausgangspunkt für den ca. 1,5 km langen Weinlehrpfad. Auf dem Rundwanderweg durch das reizvolle Weingebirge kann man sich anhand von Schautafeln über das Winzerjahr – vom Rebschnitt bis zur Weinlese – informieren. Auf sieben Schautafeln wird in anschaulicher und gefälliger Weise alles Wissenswerte über den Rechnitzer Weinbau (Rebschnitt, Arbeiten im Laufe des Jahres, Hauptsorten, Geräte, Vermarktung) berichtet. Eine Kurzfassung der Ortsgeschichte, Gedichte und Illustrationen ergänzen und lockern die Informationen auf. 

Marillenort Rechnitz

Die Marille ist neben dem Weinbau ein zweites Markenzeichen des Rechnitzer Obstbaus.

Die burgenländischen Obstbauern bewirtschaften auf über 140 ha zirka 130.000 Marillenbäume. Rechnitz gehört dabei neben dem Raum Kittsee, Hornstein und Wiesen zu den traditionellen Anbaugebieten.

Die Sorten

Die Hauptsorten sind Ungarische Beste, Kecskemeter Rosenmarille, Bergeron und Goldrich. Trotz ihrer Winter- und Blütenfrostempfindlichkeit findet sich in Rechnitz traditionell die Sorte Ungarische Beste, die sich besonders durch ihre geschmackliche Qualität auszeichnet.

 

In der Blütezeit, Mitte bis Ende März, kann man in den Gärten und Wiesen die herrliche Blütenpracht betrachten. Dabei ist die Marille ein echter Künstler. Die Frucht reift schnell heran und bereits Mitte Juni bis Mitte August können die herrlichen Früchte geerntet werden.

Marillen zählen, neben Äpfeln und Erdbeeren, zu den beliebtesten Obstarten. Auf Grund ihrer Empfindlichkeit und geringen Lagerfähigkeit kommen unsere Marillen, im Gegensatz zu ausländischen Produkten, erntefrisch und vollreif über die Direktvermarktung zu den Konsumenten. Die aromatischen Früchte sind jedoch nicht nur frisch, sondern in Form von Marmelade, Marillenkuchen, Marillenknödel, Kompott, Nektar oder Edelbrand ein echter Gaumenschmaus.