Gedenkstätten

Kreuzstadl

Am südlichen Ortsrand von Rechnitz befindet sich die Gedenkstätte Kreuzstadl, bestehend aus dem historischen Gebäude Kreuzstadl und dem angegliederten, 2012 errichteten Informationsbereich. Die Gedenkstätte erinnert an alle Opfer des Südostwall-Baues in der Endphase des 2. Weltkrieges.

Der wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannte Kreuzstadl, damals ein Teil der Batthyány´schen Landwirtschaft, ist heute nur noch als Ruine erhalten. Auf freiem Feld in der Nähe des Gebäudes, wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 ca. 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Bis heute wird nach dem Massengrab gesucht, um die Opfer in gebührender Weise und nach jüdischer Zeremonie bestatten zu können.

Seit 1991 setzt sich die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative (RE.F.U.G.I.U.S.) dafür ein, dass der Kreuzstadl in Rechnitz als Mahnmal erhalten bleibt. Durch eine private Spenden-Initiative war es 1993 möglich, die Ruine des Kreuzstadls zu erwerben und an den Bundesverband Israelitischer Kultusgemeinden zu übergeben. In der Zwischenzeit ist der Ort zu einem beeindruckenden Symbol des Gedenkens geworden, wo jährlich rund um den 24. März Gedenkfeiern stattfinden.

Der im März 2012 neu errichtete Informationsbereich dokumentiert auf Schautafeln sowie durch Videozeugnisse und Objekte, wie es dazu kam, dass ab Herbst 1944 einheimische Zivilpersonen, FremdarbeiterInnen und ZwangsarbeiterInnen zum Bau der Militärstellung „Südostwall“ gezwungen wurden. Für Zehntausende unter ihnen, Juden und Jüdinnen aus Ungarn, bedeutete das Qual und Ermordung, am Bau oder auf den Todesmärschen Richtung KZ Mauthausen.

Die Gedenkstätte Kreuzstadl erinnert an dieses Geschehen, das sich so in Rechnitz und an vielen anderen Orten diesseits und jenseits der Grenze zugetragen hat.

Als Lernort, Erinnerungsort und Begegnungsort will die Gedenkstätte Kreuzstadl diese Botschaft weiter tragen:

„Nur das Erinnerte, nicht das Vergessene, lässt uns lernen.
Wir alle gestalten Geschichte, die Geschichte formt uns.
Suchen wir Antwort auf Geschehenes, tragen wir Verantwortung für die Zukunft.“

 


Landesehrenmal am Geschriebenstein

Auf der Passhöhe am Geschriebenstein liegt das Landesehrenmal. Es wurde vom Österreichischen Kameradschaftsbund – Landesverband Burgenland als Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Burgenländer beider Weltkriege im Jahre 1961 errichtet.

Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen von Ferry Zotter von der Landesgalerie Eisenstadt. Das Mosaik an der Gedächtniskapelle stellt St. Martin, den Landespatron des Burgenlandes dar. Die Bauarbeiten führte der Rechnitzer Baumeister Ing. Johann Ulber aus.

Das Ehrenmal besteht aus einer Gedächtniskapelle mit Glockenturm und sieben Gedenksteinen mit Opferschale für jeden Bezirk des Burgenlandes. Nachträglich wurden Gedenksteine der Zollwache, der Gendarmerie, des Roten Kreuzes und des Landesfeuerwehrverbandes errichtet.


Friedensdenkmal

Das Friedensdenkmal im Rechnitzer Schlosspark ist ein Denkmal für alle, die durch den Krieg ihr Leben verloren.

 

Die Gemeinde Rechnitz hat im Jahr 2007 bei der Renovierung und Neugestaltung des Schlossparks mehrere Denkmäler zusammengelegt und ein neues „Friedensdenkmal“ geschaffen.

Mit diesem Denkmal wird nun an einem Ort sowohl der zivilen Toten und der Gefallenen beider Weltkriege, als auch der Opfer des Nationalsozialismus, der jüdischen Zwangsarbeiter und der Widerstandskämpfer gedacht.

Etwas, das nicht ganz selbstverständlich ist und es im Burgenland sonst fast nirgends zu finden gibt.

 

 


Jüdischer Friedhof

Ein Schutzbrief, der den Rechnitzer Juden erlaubte, auf einem umschlossenen Friedhof ihre Toten zu begraben, war der Anlass, dass 1682 ein eigener jüdischer Friedhof angelegt wurde. Bis ins 19. Jhdt. wurde der Friedhof, den ab 1827 eine Steinmauer umgab, durch Grundankäufe vergrößert, sodass das Friedhofsareal nunmehr 8215 m² ausmacht.

Bereits in der ersten Hälfte des 18. Jhdts. kam es zu Friedhofsschändungen, doch erst während der NS-Zeit ist es zu großen Zerstörungen gekommen. 1988 wurde der Friedhof von der Kultusgemeinde Graz seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend wieder instand gesetzt.

 

Für Besucherinnen und Besucher:

Der Schlüssel für das Friedhofstor ist  im Gemeindeamt erhältlich.

Gemeindeamt Rechnitz
Hauptplatz 10
7471 Rechnitz
Tel. 03363/79202

Amtsstunden:
Montag bis Donnerstag 08:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 16:00 Uhr
 Freitag 8:00 – 12:00 Uhr

Außerhalb der Amtsstunden:
Familie Loos
Herrengasse 38 (ca. 50 m Richtung Ortszentrum)
7471 Rechnitz
Tel. 0664/91 39 546